Freediving

Schon etwas länger beobachte ich verschiedene Accounts in Instagram und Facebook zum Thema Freediving. Filigrane Taucher schweben ganz leise und extrem elegant durchs unendliche Blau. Man kann die Stille in einem Bild förmlich spüren, und oft bleiben sie minutenlang dort mit nur einem einzigen Atemzug.

 

Die Idee ebenfalls Freediving zu erlernen, kam im letzten November, als ich zum ersten Mal mit wilden Delfinen geschnorchelt bin. Die ganze Zeit über war ich an der Wasseroberfläche und ich habe mich einfach nicht getraut, abzutauchen, um die Tiere aus einem anderen Winkel zu sehen und vielleicht zu fotografieren. Besonders lang kann ich die Luft nämlich nicht anhalten.

 

Das wollte ich unbedingt ändern, und deswegen bin ich wieder zur Boot-Messe nach Düsseldorf und habe mich inspirieren lassen. Und zur richtigen Zeit war ich am richtigen Ort, als Sittika und Stefan von Manta Diving Madeira einer kleinen Gruppe Interessenten ihre Aktionswoche auf Madeira präsentierten, und zwar mit keinem anderen als Buchautor und Weltmeister Nik Linder.

Nik beim Dokumentieren seiner Schützlinge im Olympia-Schwimmbad Funchal, Madeira
Nik beim Dokumentieren seiner Schützlinge im Olympia-Schwimmbad Funchal, Madeira

Ohne jede Erwartungshaltung und mit gemischten Gefühlen bin ich Ende Juni nach  Madeira geflogen und in den sechstätigen Kurs gestartet. "Einfach mitmachen und abwarten", war mein Motto. Angst hatte ich nicht, aber ordentlich Respekt. Denn wie auch beim Gerätetauchen reist immer ein gewaltiges Stück Respekt vor der Natur und den Weltmeeren in mir mit. Beim Freediving nun noch mehr als beim Gerätetauchen, denn dieses Mal begleitet mich nur ein Atemzug ins Meer...  

 

Pranayama-Yoga, Meditation

Freediving beginnt mit Yoga, Meditation, Konzentration und tiefster Entspannung. Jeden Morgen vor Sonnenaufgang haben wir uns zum gemeinsamen Pranayama-Yoga auf den Dächern des Hotels "Galomar" getroffen und mit intensiven Atemübungen, Dehnungen und noch Schlaf in den Augen direkt am Meer für den Tag voller Freediving-Abenteuer vorbereitet.

 

Nach einem leichten Frühstück (mit vollem Magen und schwer verdaulicher Kost funktioniert Freediving leider nicht so gut) sind wir dann zu einer weiteren Runde Yoga am Meer zusammengekommen und haben uns auf das Training im Wasser vorbereitet.

Schon in den ersten Tagen, die wir zum Training in Schwimmbädern verbrachten, hat sich gezeigt, dass ich über meine eigenen Grenzen hinauswachsen kann und mit der richtigen Einstellung und der richtigen Vorbereitung zu weit aus mehr in der Lage bin, als ich mir selbst je vorstellen konnte. Und so startete ich bei den Maximalversuchen mit 1:37 Minuten Luftanhalten, schoss über 30 m durch den Pool, probierte verschiedene Flossentechniken, lernte viel über Statik und Dynamik und fühlte mich schon deutlich sicherer als am Anfang.

Im Meer versuchte ich dann, mein erlerntes Wissen anzuwenden. Ich atmete tief in den Bauch, versuchte zu entspannen, um dann abzutauchen, was sich aber als nicht so einfach erwiesen hat. Einmal war der Wellengang spürbarer als gedacht und mir wurde etwas schlecht (passiert mir ja sonst nie); war das wieder okay, habe ich den Druckausgleich nicht richtig machen können; wenn der Druckausgleich ging, habe ich vergessen mich zu entspannen und viel gezögert und hatte wieder etwas zu viel Respekt vor der Tiefe, oder ich bildete mir ein, die Luft nicht länger als 30 Sekunden anhalten zu können. Und so muss man als Anfänger immer wieder versuchen, die Ruhe zu bewahren, sich zu entspannen, den Kopf locker zu lassen und ganz wichtig: Aufhören zu Denken und alles Erlernte zusammenfließen zu lassen.

 

Mein Fazit

Ich bin sehr positiv überrascht, was ich in der Woche alles gelernt habe und umsetzen konnte. Ich hätte mir nie erträumen lassen, die Luft länger als anderthalb Minuten anhalten zu können und anderthalb Bahnen im Schwimmbad durchzutauchen.

 

Freediving ist ein Lifestyle, der sehr in mein alltägliches Leben passt und es erweitert den eigenen Horizont um ein Vielfaches. Viele Übungen aus dem Pranayama-Yoga begleiten mich nun täglich durchs Leben, viele Vorteile beim Sport konnte ich schon bemerken und ich bin sehr glücklich, den Kurs gemacht zu haben.

 

Und gleichzeitig - erfreut durch vieles Positive - bin ich an eine Grenze gekommen, denn ich war nicht mit der gewünschten Leichtigkeit bei der Sache, wie ich es mir gewünscht hatte. In vielen Videos sieht Freediving so leicht und unbeschwert aus, und doch steckt weitaus mehr dahinter als einfach nur abzutauchen (wenn man es denn richtig macht, und das ist mein Ziel).

 

Den Basic-Freediver und den Pool-Freediver habe ich absolviert, den Freediver Level 1 habe ich dann mittendrin abgebrochen, weil ich mich nicht stressen wollte und den Lehrgang mit einem positiven Erlebnis beenden wollte.

 

Ich werde mir nun einen Verein zum Üben suchen, damit ich alles Gelernte nicht vergesse und regelmäßig anwende, werde regelmäßig einen Yogakurs besuchen und nächstes Jahr reise ich zurück zu Stefan und Sittika und werde beenden, was ich angefangen habe: Den Freediver Level 1.

 

 

Seid ihr auch interessiert, Freediving zu erlernen?

Die Bedingungen hierfür sind auf Madeira geradezu perfekt: Blaues Wasser, milde Temperaturen das ganze Jahr und Trainer, die wirklich wissen, was sie tun: Stefan und Sittika von http://www.freedivingmadeira.com/

 

Adresse:

Manta Diving – Galo Resort Hotels
Rua Robert Baden Powell
P-9125 036 Canico De Baixo

Madeira

 

Telefon:

00351 - 291 - 935588

 

E-Mail:

stefan@mantadiving.com

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